Brokstedt. Mit dem letzten Februartag endete das Ultimatum zur Meldung der Teams für die teilnehmenden Vereine der neuformierten Speedway-Bundesliga beim Deutschen Motorsportbund (DMSB). Das Reglement des Mannschaftswettbewerbes um die Deutsche Meisterschaft sieht dabei einen Mannschaftskader von 14 aktiven Sportlern pro Mannschaft vor, wobei zunächst jeweils fünf Fahrer von den Verantwortlichen der vier Clubs schriftlich fixiert werden mussten. Aufgrund der Klassifizierung der zur Verfügung stehenden international Aktiven nach einem gesonderten Average-System, stehen vor der neuen Saison, die am 30. April mit der Begegnung des MSC Olching gegen den MC „Nordstern“ Stralsund eröffnet wird, reichlich potenzielle Bundesliga-Akteure zur Verfügung. Durch die Festlegung eines Minimum- sowie Maximum-Average pro Team, erhoffen sich die Macher eine maximale Ausgeglichenheit der einzelnen Speedway-Begegnungen. „Wir wollen den Zuschauern und Fans spannende Rennen bieten, die auf Augenhöhe ablaufen“, so Michael Schubert, Vorsitzender des MSC Brokstedt e.V. im ADAC. „Knappe Ergebnisse und etwaige Überraschungen sorgen dann für einen homogenen Ligabetrieb bis zum Ende der Saison.“
Für die teilnehmenden Vereine spielten bei den Verhandlungen mit den Fahrer ganz unterschiedliche Kriterien eine Rolle, wobei der finanzielle Aspekt bei vielen Fahrerverhandlungen nicht unbedingt eine übergeordnete Rolle spielte. „Gerade junge Fahrer, die ihre Visitenkarte in Deutschlands erster Liga abgeben wollen, werden ganz sicher die neue Bundesliga beleben“, weiß Steffen Schulz vom MC Güstrow zu berichten. Das auch regionale Faktoren eine große Rolle bei der Zusammenstellung spielten, steht für Stephan Wunderer (MSC Olching) außer Frage: „Wir wollen natürlich das sich unsere Fans auch mit unserer Mannschaft identifizieren. Wir setzen dabei wie in der Vergangenheit auf Fahrer aus der Region, die wir in eine perfekte Mischung einbinden wollen.“ Der amtierende Deutsche Meister, dass Team aus Stralsund, setzt bei der Mannschaftszusammenstellung auf eine Mischung aus Erfahrung und Talent. Bernd Sagert (MC „Nordstern“): „Wir wollen auf allen Positionen stark besetzt an die Aufgaben gehen. Bekannte Namen und einige hoffnungsvolle Talente werden unsere Mannschaft prägen.“
Traditionell agieren die vier Bundesligisten taktisch klug. Die ersten fünf Fahrer wurden offiziell gemeldet und weitere Verträge wurden geschlossen – die Karten wurden dabei aber nicht komplett offen auf den Tisch gelegt. Schubert: „Wir wollen natürlich die Liga so interessant wie möglich machen und dazu gehört einfach ein gewisses Spekulationspotenzial.“ Sicher scheint indes schon jetzt, dass die anstehende Bundesliga-Saison sich so attraktiv wie selten zuvor gestalten wird. Der Modus „jeder gegen jeden“ mit Hin- und Rückrennen offenbart den Fans eine Fülle von „Hochkarätern“, die über die Sommermonate bedacht terminiert wurden und Berührungen mit anderen Rennveranstaltungen auf nationaler und internationaler Ebene weitgehend reduziert werden. Einig sind sich alle vier Teilnehmer-Clubs darüber, dass die anstehende Bundesliga-Saison sicherlich mit den geschaffenen Bedingungen ein Erfolg werden wird. Die Voraussetzungen dazu wurden in jedem Fall in vielen gemeinsamen Besprechungen, Konferenzen und Zusammenkünften geschaffen.
Speedway-Bundesliga 2023
Die Mannschaftsmeldungen (mindesten fünf Fahrer pro Club):
MC „Nordstern“ Stralsund
Mateusz Tonder
Adrian Gala
Szymon Szlauderbach
Daniel Kaczmarek
Anders Rowe
MSC Brokstedt
Kai Huckenbeck
Timo Lahti
Norick Blödorn
Mads Hansen
René Deddens
MSC Olching
Nicolai Klindt
Martin Smolinski
Erik Riss
Valentin Grobauer
Erik Bachhuber
MC Güstrow
Rasmus Jensen
Lukas Baumann
Michael Härtel
Emil Breum
Ben Ernst