Deutschland gegen Dänemark: Unter diesem Slogan stand sinnbildlich das dritte Aufeinandertreffen im Rahmen des ADAC NMX-Cups 2024. Dabei war der traditionsreiche Grünthalring Schauplatz für eine weitere spannende Meisterschaftsrunde, bei der auch die FahrerInnen aus der Landesmeisterschaft Schleswig-Holstein mit am Start standen. Der Veranstaltungscrew um MC-Boss Hauke Schillat gelang es über beide Veranstaltungstage die 1.159 Meter lange Runde bestens in „Shape“ zu halten und sorgte für beste Streckenbedingungen. Die über 240 TeilnehmerInnen dankten es dem Veranstalter und den zahlreichen Zuschauern mit spektakulären Zweikämpfen, die zu beobachten waren. Insbesondere die dänischen Gastfahrer waren in einer Vielzahl angereist und machten es der deutschen Auswahl in der ein oder anderen Klasse schwer.
Den Auftakt in das Rennwochenende gaben die 50ccm-Automatikspezialisten, die im Vergleich zum Vorjahr auf einer deutlich anspruchsvolleren Runde unterwegs waren. Dies machte Meisterscahftsleader Mikkel Zankel vom MCE Tensfeld jedoch wenig aus. Der junge Nachwuchsracer zeigte bereits in der Qualifikation am Vormittag die schnellsten Runden und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Im ersten Heat des Tages fand Zankel direkt schnelle Spuren und sah als Erster die Zielflagge vor einem starken Max Pape und Mattis Schumacher, der sich ebenfalls einen Podiumsplatz sicherte. In Durchgang zwei baute Zankel zwar einen kleinen Fehler ein, was ihn jedoch nicht daran hinderte, sich nach wenigen Fahrminuten die Spitze wieder zurückzuerobern und auch dieses Rennen für sich zu entscheiden. Eine bärenstarke Leistung zeigte jedoch auch Schumacher, dem es gelang auf Rang zwei vor Pape einzukommen. In der Tageswertung siegte daher Zankel vor Schumacher und Pape.
Europameisterschafts-Feeling gab es in der Schülerklasse B zu bestaunen, da sich Lucas Taylor aus Dänemark unter das Starterfeld mischte. Der dänische Nachwuchsfahrer dominierte den Renntag nach Belieben. Nach dem Fall des Startgatters zum ersten Rennen setzte sich Taylor direkt in Szene und begeisterte mit seinen Spuren das Publikum. Dahinter bewunderten alle allerdings den auf Platz zwei fahrenden Bosse Hansen, der aus deutscher Sicht seiner Favoritenrolle gerecht wurde und sich gegen einen stark fahrenden Jannik Schumacher durchsetzte. Louis Bernotat finishte auf Platz vier vor Finn Böckmann, der nach seinem Fehler am Startgatter Kämpferherz zeigte und noch auf Rang fünf finishte. Im zweiten Race gab es ganz vorne eine weitere souveräne Fahrt von Taylor zu sehen, währenddessen Finn Böckmann über sich hinauswuchs und einen beeindruckenden zweiten Rang ins Ziel rettete. Bernotat sammelte mit Rang drei viele Punkte vor Schumacher und Parada. In der Tageswertung ging damit der Sieg an den Gastfahrer Taylor vor Böckmann und Bernotat.
In der Jugendklasse der 85ccm-Piloten brannte Soren Winther aus Dänemark die schnellsten Spuren auf den Grünthalring und sicherte sich damit Startplatz eins für die Wertungsläufe vor Bosse Martensson und Nonni Per Lange. Nach dem Start zum ersten Heat demonstrierte Winther bereits am Start seine Stärke, zog den Holeshot und fuhr zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Dahinter setzte sich sensationell Nachwuchsracer Lange durch, der Rang zwei holte vor Henry Herzog, der sich ebenfalls einen Podestplatz sicherte. Martensson wurde Vierter im ersten Durchgang vor Lasse Weber. Im zweiten Rennen die Entscheidung. Gaststarter Winther setzte das Mefo Sport Racing Team weiterhin stark in Szene und gewann auch Runde zwei vor seinem Landsmann Mads Damgaard und Hansen, der für Deutschland als Dritter die Fahne hochhielt. Herzog finishte als Vierter und holte viele Punkte für die Gesamtwertung vor Keanu-Brix Bialkowski, der eine herausragende Fahrt zeigte und bis kurz vor Schluss noch auf Podiumskurs war. In der Tageswertung siegte Winther vor Martensson und Herzog.
26 Akteure sorgten bei den MX2 125ccm-Racern für Aufsehen und spannende Zweikämpfe über den gesamten Renntag. Dabei gelang es dem dänischen Gastfahrer Mathe Degn im Zeittraining den besten Umlauf zu zeigen und sich damit im Startgrid Platz eins vor Piet Clausen und Karolis Linge zu sichern. Im ersten Durchgang präsentierte sich der Meisterschaftsdritte Glenn-Lennard Voß extrem stark und finishte als Erster vor einem stark fahrenden Loris Wobker und Janek Gäde, der mit einem Podiumsplatz begeisterte. Das Rennen musste kurz vor Ende aufgrund eines Sturzes abgebrochen werden, jedoch wurde es vollständig gewertet. Im zweiten Wertungslauf dann ein komplett anderes Bild: Wobker und Linge lieferten sich einen extrem aufreibenden Zweikampf um den Sieg. Nach Ablauf der Renndistanz setzte sich Linge mit gut zwei Sekunden gegenüber Wobker durch. Dahinter fuhr Brian Wecke sensationell zu einem Podestplatz als Dritter und begeisterte die Zuschauer. Gäde wurde Vierter vor Leif-Silas Tabel. In der Tageswertung ging der Sieg an Wobker.
Das größte Starterfeld am Wochenende gab es im Rahmen der MX2 250ccm-Klasse zu bestaunen. Dabei führte in der Qualifikation Gaststarter Philip Jürgensen aus Dänemark das 39-köpfige Fahrerfeld an und sicherte sich die Pole im Startgrid vor seinem Landsmann Alex Nielsen und Fiete-Joost Radbruch. Michel Kaschny und Rookie Oscar Denzau komplettierten die Top-Five in der Startaufstellung. Im ersten Durchgang zeigte Kaschny, der in Albersdorf auf seiner Heimstrecke unterwegs war, dass er den Track bestens im Griff hat und fuhr sensationell zum Laufsieg vor Nielsen, der Rang zwei belegte. Denzau begeisterte nach seiner Verletzung mit einem herausragenden Comeback und wurde Dritter vor Radbruch und Florian Brauns. Im zweiten Durchgang führte Kaschny erneut nach einem Holeshot das Fahrerfeld an und führte dies lange an. Kurz vor dem Ende übernahm Gaststarter Jürgensen dann jedoch die Spitze und siegte vor Kaschny und Nielsen. Mathe Madsen finishte als vierter vor Denzau. Damit gewann Kaschny für Deutschland „zu Hause“ und holte den Tagessieg vor Nielsen und Jürgensen. Denzau wurde hinter Kaschny zweit bester Deutscher.
Die MX1-Klasse war am Samstag bereits gefordert und war ebenfalls mit über 30 Teilnehmern gut gefüllt. Dabei wertete Erik Rakow als Gaststarter das ohnehin schon bärenstarke Fahrerfeld auf und zeigte sich nach seiner Verletzungspause wieder extrem stark. Mit der absolut schnellsten Runde sicherte sich Rakow die Pole vor Meisterschaftsleader Cedric Keil und Doppelstarter Michel Kaschny. Radbruch belegte Rang vier im Startgrid vor dem Dänen Patrick Jensen. Im ersten Durchgang setzte sich nach dem Start Gaststarter Jonas Laursen sensationell durch und zog einen lupenreinen Holeshot. In der Folge übernahm Rakow jedoch in Runde drei wieder die Führung und gab diese bis zum Ende nicht mehr her. Laursen wurde Zweiter vor einem stark fahrenden Keil. Kaschny finishte als Vierter vor Radbruch. Im zweiten Heat ging der Startsieg an Kaschny, der neun Runden lang das Rennen anführte, bevor Rakow wieder an die Spitze kam. Rakow präsentierte saubere Runden gepaart mit einer konditionellen Höchstleistung und siegte vor Kaschny und Laursen. Madsen und Keil komplettierten die Top-Five im zweiten Rennen. In der Tageswertung holte Rakow den Sieg vor Kaschny und Laursen.
Hubert Rieck begeisterte das angereiste Publikum im Rahmen der Seniorenklasse von 35 bis einschließlich 49 Jahren und sicherte sich in der Qualifikation die schnellste Runde vor André van Almelo und Fabian Skrotzki. Nach dem Fall des Startgatters zum ersten Lauf setze sich Rieck direkt an die Spitze und feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Dahinter präsentierte sich Skrotzki extrem stark und wurde Zweiter vor van Almelo. Mario Grimm holte Rang vier vor Christopher Knappe. Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild an der Spitze: Rieck begeisterte mit seinen Runden am Grünthalring und war nicht zu schlagen. Dahinter gelang es jedoch van Almelo Platz zwei einzufahren und Skrotzki auf Platz drei zu verdrängen. Iven Fomferra wurde Vierter vor Patrick Hoops. In der Tageswertung siegte Rieck vor van Almelo und Skrotzki.
Kein Halten gab es einmal mehr im Rahmen der Seniorenklasse ab 50 Jahren für Doppelstarter Mario Grimm aus Hasenmoor, der sich bereits in der Qualifikation mit 1,5 Sekunden gegen Axel Tornau und Sirko Dähnhardt durchsetzte. Nach einem Startsieg im ersten Durchgang, gab der BvZ-Racer die Führung nicht mehr her und siegte souverän vor Tornau und Dähnhardt, der sich über den Podestplatz freute. Im zweiten Wertungslauf fuhr Grimm einen weiteren ungefährdeten Laufsieg ein und baute damit die Führung in der Meisterschaft weiter aus. Tornau belegte im Rennen zwei den zweiten Rang vor Dähnhardt. In der Tageswertung siegte Grimm vor Tornau und Dähnhardt. Jonny Bokelmann holte Gesamtrang vier vor Arne Tiedemann.
20 Damen sorgten in der Ladiesklasse für spannende Rennen auf dem Grünthalring. Dabei mischte sich, wie schon zuletzt in Sulingen Katharina Schultz aus Niedersachsen unter das Fahrerfeld und holte in der Qualifikation die Pole für die Wertungsläufe am Nachmittag. Nach einem herausragenden Start im ersten Heat von Vivien Hasse, übernahm noch in der ersten Runde Schultz die Führung für Brunner Motorsport und führte das Feld bis in den letzten Teil des Rennens souverän an. Dann traten jedoch technische Probleme am Bike ein, die dafür sorgten, dass Tarja Kück mit starken Runden gefährlich nahe an Schultz herankam. Allerdings rettete die Kawasaki-Pilotin eine Sekunde Vorsprung ins Ziel und siegte vor einer starken Kück und Lisa Bartling auf Rang drei. Viola Wendt und Vivien Hasse belegten die Ränge vier und fünf. Im zweiten Durchgang musste Schultz auf einem Ersatzbike starten und schaffte es trotzdem die in Führung liegende Tarja Kück nach drei Runden abzufangen. Damit siegte Schultz erneut vor Kück und Wendt. Local-Women Bartling wurde Vierte im zweiten Heat vor Hasse. In der Tageswertung holte Schultz die Maximalpunktzahl vor Kück, die die Meisterschaftsführung behält und Wendt, die das Podest komplettierte.