Der MSC Brokstedt e.V. im ADAC plant die Zukunft des Motorsports rund um den Holsteinring. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung lies Michael Schubert, Vorsitzender des Speedway-Clubs aus dem Kreis Steinburg, das vergangene Jahr Revue passieren. Mit insgesamt zehn Veranstaltungen absolvierte der Verein aus dem Herzen Schleswig-Holsteins in 40. Jahr seines Bestehens ein wahres Marathonprogramm welches den Verantwortlichen und Clubmitgliedern laut Schubert zum Teil an die Grenzen des organisatorisch Machbaren geführt hat. Am Ende stand dabei finanziell eine „schwarze Null“. Schubert: „Die Teilnahme an der Speedway-Bundesliga entpuppte sich am Ende als wirtschaftliche Katastrophe.“ Drei Heim- und drei Auswärtsrennen sorgten für Ausgaben, denen auf der Gegenseite Einnahmen standen, die keine Gewinne einbrachten. Letztlich seien es die hohen Ausgaben für die engagierten ausländischen Fahrer sowie die eher enttäuschenden Zuschauerzahlen, die für das aus Brokstedter Sicht enttäuschende Bilanzergebnis verantwortlich waren. „Wir haben versucht ein hohes sportliches Niveau zu bieten, welches leider nicht honoriert wurde“, so Schubert, der lediglich mit der Kulisse am 1. Mai zufrieden war. „Zum Saisonauftakt beim Bundesligarennen gegen den MC Güstrow wurden unsere Erwartungen erfüllt – was folgte war eher ernüchternd.“ In den Rennen gegen die Ligakonkurrenten aus Stralsund sowie Olching waren die Zuschauerzahlen dagegen unterhalb des jeweilig kalkulierten Wertes. Schubert: „Unter diesen Umständen mussten wir die Weichen für die Zukunft neu stellen, da wir in diesem Jahr umfangreich investieren wollen und müssen.“ Im Mittelpunkt steht dabei die Anschaffung neuer „Airfences“, Luftkissen, die für die Sicherheit der Sportler auf der Bahn sorgen. Vor zehn Jahren hatte der MSC diese Sicherheitseinrichtung angeschafft. Nun ist es an der Zeit hier eine Neuanschaffung zu tätigen da die Nutzungszeit am Ende 2024 abläuft. „Wenn wir die Sicherheit der Fahrer weiter gewährleisten wollen und zukünftig weiterhin internationale Prädikatsrennen ausrichten wollen müssen wir diesen Schritt gehen.“ Nach einigen Diskussionen innerhalb des Vereins hat sich der MSC Brokstedt nun nach 40 Jahren für den freiwilligen Rücktritt aus der Bundesliga entschieden um vielmehr in die Zukunft zu investieren. Den Fans im Norden soll allerdings auch in diesem Jahr hochklassiger Speedway-Sport geboten werden. So wird der Holsteinring in Brokstedt am 1. Mai Schauplatz des „Deutschen Speedway Paar Cups“ sein, eines von vier Entscheidungen um eines der Deutschen Meistertitel. Hierzu werden acht Teams aus der gesamten Republik erwartet. Mit der Teilnahme an der Speedway-Liga-Nord setzten die Macher in Brokstedt auch zukünftig auf den eigenen Nachwuchs. Das Heimrennen wird am 3. Oktober absolviert. Am 16. Juni richtet der MSC zudem ein Rennen im Bereich der Norddeutschen Bahnmeisterschaft aus. Für die Freunde der Motorrad-Flattrack-Szene steht am 8. Und 9. Juni der erste Lauf der Serie „Krowdrace Flattrack Cup“ auf dem Terminkalender. Schubert: „Wir denken mit unserer Planung ein breites Spektrum abzudecken.“
Die anwesenden stimmberechtigten Mitglieder gaben den Planungen des Vorstandes mit der Entlastung statt und zeigten zudem Einigkeit bei den Wahlen. Frank Lau folgt als zweiter Vorsitzender für zwei Jahre dem scheidenden Dr. Norbert Helle, der bereits Ende 2023 sein Amt nach nur zehnmonatiger Amtszeit aus privaten Gründen niedergelegt hatte. Als neuer Sportleiter wurde Jörg Zahalka, als Jugendleiter Florian Rixen von der Versammlung einstimmig in ihre Ämter gewählt.
Bu´s: Der neuformierte Vorstand des MSC Brokstedt e.V. im ADAC mit Hendrik Jähn (Schriftführer), Jörg Zahalka (Sportleiter), Michelle Spur (Schatzmeisterin), dem Vorsitzenden Michael Schubert, Florian Rixen (Jugendleiter) sowie dem zweiten Vorsitzenden Frank Lau (v.l.) plant entscheidende Investitionen in die Zukunft und hat sich daher gegen die Teilnahme an der Speedway-Bundesliga in 2024 entschieden.